Krieg und Armut bekämpfen

Jeder Arzt weiß das: Es gibt Krankheiten, die werden niemals geheilt, wenn man nur die Symptome behandelt. Es ist zwar nötig und menschlich, die Symptome zu lindern, aber die Probleme werden so nicht gelöst.

In der Politik ist das manchmal auch so. Der Zustrom an Flüchtlingen ist eine große Herausforderung für Europa und es ist gut, dass so viele Menschen zur Lösung beitragen. Aber das sind nur die Auswirkungen anderer Probleme.

Manche sind Skandale, wie die miserable Ausstattung des UN-Flüchtlingskommissars. Wen wundert es, das Menschen nach Norden aufbrechen, wenn in Flüchtlingslagern die Nahrung ausgeht und die medizinischen Versorgung zusammenbricht.

Aber im Kern bleiben Krieg, Armut und Klima. Wer diese Probleme nicht angeht, wird immer neue Flüchtlingswellen erleben. Das heißt faire Handelsbedingungen. Solange pro Dollar, die in ein sich entwickelndes Land investiert werden, zwei Dollar in die reichen Länder fließen, wird Armut nicht aufhören. Wenn der Klimawandel nicht gebremst wird, wird die Welternährung unkalkulierbar. Der Krise in Syrien gingen fünf Dürrejahre voraus. Wenn nicht möglichst alle außer des IS in Verhandlungen einbezogen werden, wird der Krieg nicht enden.

Alle diese Aufgaben sind weit schwerer, als Flüchtlingsströme zu managen, aber sie anzupacken ist überfällig.

Dieser Kommentar erschien in „Sozialdemokrat. Zeitung der SPD Hessen-Süd“ 10-11/2015.
(Die vollständigen Ausgaben des „Sozialdemokraten“ können hier auf der Webseite des SPD-Bezirks Hessen-Süd heruntergeladen werden.)